• Erbauer: Johann Georg Caspar Nößler, Rothenburg ob der Tauber
  • Baujahr: zwischen 1791 und 1817
  • Sammlung Otto Heuss
Zu Leben und Werk von Johann Georg Caspar Nößler ist nur Bruchstückhaftes bekannt. Er heiratete 1783 eine Tochter des Rothenburger Orgelbauers Georg Martin Gessinger (*1717, † 1791, 1738-43 Orgelbauerlehre bei Wiegleb, 1743-47 Geselle bei Andreas Silbermann in Straßburg). Seine Lebensdaten sind bis auf den Hochzeitstag unbekannt.

Nach dem Tode seines Schwiegervaters führte Johann Georg Caspar Nößler dessen Orgelbauwerkstatt weiter. Es ist kein einziger Orgelneubau Nößlers belegt, sondern nur Reparaturen zwischen 1798 und 1817. Diese Zeit war von politischen Umwälzungen geprägt, die sich auch auf den Orgelbau auswirkten. Der Orgelbau verlor im Jahre 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss mit der Säkularisierung der Klöster nicht nur auf einen Schlag einen wichtigen Teil seiner Kundschaft, auch die Nachfrage nach neuen Orgeln in den Pfarrkirchen sank beinahe auf Null, da unzählige Klosterorgeln durch die Säkularisation verwaist waren. Die Orgelbauer verdienten ihren Lebensunterhalt deshalb hauptsächlich mit Reparaturen und mit Versetzungen von Klosterorgeln in Pfarrkirchen, und auch der traditionsgemäß von ihnen betriebene Bau von besaiteten Tasteninstrumenten (s. Exponate 17 Fortepiano und 23 Fortepiano) blieb eine - wenn auch bescheidene - Einnahmequelle.

Das Nößler-Clavichord legt Zeugnis davon ab, wie ein Handwerker in einer sehr armen Zeit sein Brot verdiente, ohne etwa durch die Not getrieben seine Liebe zur ästhetischen Ausführung im Detail zu verleugnen.

Tonumfang: C-f'''

zum vorherigen Exponat zum Lageplan (Obergeschoss) zum nächsten Exponat



GEBUNDENES CLAVICHORD